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Zeitungsartikel

 

Haben Sie sich auch schon gefragt, was eigentlich mit dem Wasser passiert, nachdem es den Abfluss verlassen hat? Bei mir war es auf jeden Fall so.  Im Rahmen eines Schulprojektes widmete ich mich der Aufgabe, den Kläranlagen auf den Grund zu gehen, ihre Funktion in einfacher Weise zu verstehen, und dieses Wissen an Interessierte weiterzugeben. Ich selbst bin keine Fachperson und somit ist der folgende Text eines Laien für einen Laien oder eine Laiin.  

 

Zu Beginn des Reinigungsprozesses wird das Abwasser über Rohre in die Kläranlage geleitet. Obwohl man es vielleicht anders vermuten würde, ist das Abwasser bereits relativ sauber und enthält nur noch wenige feste Bestandteile, die sich noch nicht aufgelöst haben. Um diese groben Bestandteile zu entfernen, fliesst das Wasser durch einen Rechen, in dem zum Beispiel Holzstücke oder Textilien hängenbleiben und das restliche Wasser passieren kann. Anschließend gelangt das Abwasser in ein Fett- und Sandfangbecken, wo sich Fett an der Oberfläche sammelt und Sand zu Boden sinkt. Das Wasser sucht sich seinen weiteren Weg ins «Vorklärbecken», während das Fett und der Sand von Zeit zu Zeit durch eine Maschine entfernt wird.

 

Im Vorklärbecken erfolgt die erste Reinigungsstufe, bei der nochmals Fette und Schlamm vom Wasser getrennt werden. Hierbei wird ein sogenannter Räumer eingesetzt, der das Fett an der Wasseroberfläche entfernt und den zu Boden gesunkenen Schlamm beseitigt. Der überschüssige Schlamm wird anschließend zur Faulung weitergeleitet, wo er bis zur Abholung gelagert wird. Die Faulung ist ein positiver Nebeneffekt der Abwasserreinigung. Der zuvor abgeflossene Schlamm wird während mindestens 20 Tagen in einem anaeroben Raum gehalten, bevor er zur Weiterverarbeitung von einer externen Person abgeholt wird. Diese können aus dem gefaulten Schlamm nun wichtige Stoffe wie z.B. Phospor gewinnen.

 

Die erste Stufe der Abwasserreinigung wird als "mechanische Reinigung" bezeichnet, während die nächste Stufe als "biologische Reinigung" bekannt ist. Das zuvor gereinigte Abwasser enthält noch viele Nährstoffe und Kohlenstoffverbindungen, die in Gewässern zu hygienischen Problemen führen können. Im "Belebungsbecken" werden diese Stoffe nun durch Bakterien und andere winzige Organismen in einem biochemischen Vorgang zu Kohlendioxid und Wasser umgesetzt. Die Bakterien sind enorm wichtig für die Reinigung. Da kommt es gelegen, dass diese sich sehr wohl im Belebungsbecken fühlen und sich von alleine immer wieder vermehren. Auch Sauerstoff wird in dieses Becken gepumpt, was für den Abbau der Stoffe von entscheidender Bedeutung ist. Übrigens ist das Wasser in diesem Becken braun gefärbt. Jedoch stammt die Farbe nicht von Fäkalien, sondern wird durch Zugabe eines weiteren reinigungstechnischen Mittels erzeugt.

 

Die letzte Stufe der Abwasserreinigung ist die «chemische Reinigung». Dafür fliesst das Wasser in ein «Nachklärbecken». Im Prinzip wird auch das Abwasser erneut behandelt wie im Vorklärbecken, allerdings in einer viel verfeinerten Form. Im vorangegangenen Belebungsbecken entstanden sogenannte Belebtschlammflocken, die nun in diesem letzten Schritt herausgefiltert werden. Die Flocken setzen sich im Wasser ab und werden vom Rest getrennt. Außerdem kann das Abwasser noch durch einen Sandfilter laufen, um sicherzustellen, dass auch wirklich alle Belebtschlammflocken entfernt wurden. Nach diesem Prozess kann das gereinigte Wasser in einen Bach oder Fluss geleitet werden.

 

Das Klären des Wassers ist eine enorm wichtige Sache. Verschmutztes Wasser kann einen grossen Schaden anrichten und ganze Ökosysteme zerstören. Nur dank den Abwasserreinigungsanlagen profitieren wir von einem extrem sauberen Wasser. Dazu kommt ein überdurchschnittlicher technischer Fortschritt, dank dem wir uns in der Schweiz keine Gedanken machen müssen, ob man nun vom Brunnenwasser trinken soll oder nicht.

 

 

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